Portugal ist Fußball-Europameister geworden. Glückwunsch dazu. Es gibt mir Gelegenheit, noch ein paar weitere Fußballwahrheiten zu verkünden.
- Jede Serie geht mal zu Ende – z.B. Deutschland gewinnt im Halbfinale gegen den Gastgeber, Frankreich gewinnt als Gastgeber das Finale, Deutschland gewinnt nicht gegen Italien, Portugal gewinnt nie einen Titel. Serien sind einfach nur Ausdruck der Normalverteilung bei vom Zufall beeinflussten Ereignissen – wie beispielsweise Fußballspielen im Rahmen eines Turnierformats.
- Fußball ist nicht transitiv – nur weil Mannschaft A gegen Mannschaft B und Mannschaft B gegen Mannschaft C gewonnen hat, ist noch lange nicht sicher, dass Mannschaft A auch gegen Mannschaft C gewinnt.
- Mannschaften haben oft Schlüsselspieler. Je mehr Schlüsselspieler sie haben, desto schwerer sind sie zu spielen. Es gibt Schlüsselspieler von derartiger Qualität, dass sie nie über 90 Minuten aus dem Spiel zu nehmen sind – Beispiele sind Müller (Thomas und Gerd), Messi, van Basten oder Bale. Von denen reicht oft auch einer, um Spiele zu entscheiden.
- Fällt ein Schlüsselspieler aus, kann das oft kompensiert werden – manchmal ist das Spiel dann schwerer ausrechenbar. Fallen mehrere aus, endet das häufig in einer Niederlage. Selbiges gilt für Schlüsselspieler in der Formkrise.
- Um zu entscheiden, ob absichtliches Handspiel vorliegt, muss man mindestens studiert haben.
- Die Entscheidung eines Schiedsrichters, ob er für ein Foul oder eine Unsportlichkeit eine gelbe Karte gibt, gehört zu den willkürlichsten Tatsachenentscheidungen, die gleichzeitig aber innerhalb eines Turniers oder einer Saison entscheidende Bedeutung haben können.
- Die Bedeutung von Standards wird immer noch unterschätzt. Aus dem Spiel heraus sind Torchancen viel schwieriger zu generieren, besonders natürlich von spielerisch schwächeren Teams. Und ja, auch Einwürfe können sehr gefährliche Standards sein, wenn man es genügend trainiert.