Eine meiner intensivsten Fußballschauerinnerungen meiner Kindheit ist das Halbfinale Deutschland-Frankreich bei der WM 1982 in Spanien. 1:1 nach regulärer Spielzeit, die Franzosen gingen 3:1 in der Verlängerung in Führung – alle Mitschauer gaben zu diesem Zeitpunkt das Spiel verloren, aber ich hatte kurz zuvor das Buch zur WM 1970 gelesen und wusste von den irren Verläufen von legendären Fußballspielen wie dem 3:2 gegen England im Viertelfinale und dem 3:4 gegen Italien, dass noch nix verloren war. OK, etwas kindliche Naivität gepaart mit Optimismus war schon dabei.

Und die deutsche Mannschaft schaffte noch das 3:3 unter anderem durch einen Fallrückzieher von Klaus Fischer. Ganz großes Kino. Dann Elfmeterschießen – Uli Stielike vergibt, aber Schumacher hält zwei der Franzosen, und Horst Hrubesch macht den entscheidenden Elfer rein.

Wegen all dieser historischen Begegnungen übrigens fand ich die Idee des “Golden Goal” in der Verlängerung immer komplett schwachsinnig.

Heute also Viertelfinale gegen Italien. Das Auf und Ab in den 11 Minuten des Elfmeterschießens war schlimmer als die letzten 3 Jahre Abstiegskampf des VfB. Aber eben mit dem guten Ausgang für “uns”. An den Italien-Fluch habe ich eh nie geglaubt, denn im Gegensatz zu vielen anderen habe ich lebhafte Erinnerungen an die Vorrunde der EM 1996, als Andi Köpke in seinem persönlichen Jahrhundertspiel alles hielt, was die Italiener aufs deutsche Tor schossen (inklusive einem Elfmeter), so das 0:0 sicherte und Italien damit ausgeschieden war.

Jetzt noch zwei Siege gegen Island und gegen Portugal, dann haben wir den Titel 🙂

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