Dieser Artikel könnte auch “Die Suche nach dem perfekten Kopfhörer” heißen in Anlehnung an die Kontaktgrillvariante hierzublogs.

Ich bin nun nicht gerade ein HiFi-Kopfhörer-Nerd, aber ich habe inzwischen eine Auswahl an diversen Exemplaren hier angesammelt. Dachte ich mir: schreib’ mal was drüber. In Zeiten von ausgefuchsten Noice-Cancelling-Algorithmen, der Bluetooth-Misere und Taugenix-App-Steuerungen wäre mein IT-Blog natürlich auch ein guter Platz dafür gewesen, aber ich habe mich für einen eher anwenderorientierten Bericht als einen techniklastigen Verriss entschieden.

Ich kann der Ohrenschmalzbohrerbauform aka In-Ear-Plugs nicht ausstehen, deshalb neige ich zu Over-Ear – auch deshalb, weil diese Bauform einen anständigen Noise-Cancelling-Effekt schon durch Physik erreichen kann.

Vier nennenswerte Exemplare der Kategorie “drahtgebunden” habe ich anzubieten. Zwei ohne Noise Cancelling (NC): ein Sennheiser HD600 – bis heute führend in der Kategorie “edle Verpackung” weil in einer schmucken Holzkiste geliefert, und ein Beyerdynamic DT 990 Pro, den ich am Rechner für Musikgenuss verwende. Impedanz 250Ohm, d.h. man braucht schon einen kräftigen KH-Verstärker für anständigen Schalldruck, aber wird belohnt mit sensationellem Tragekomfort und neutralem Klang über den gesamten Frequenzbereich von ziemlich tief bis ganz hoch. Wobei klangtechnisch der Sennheiser in einer ähnlichen Liga spielt. Und auch impedanztechnisch, aber ich hatte ja versprochen, nicht zu techniklastig zu werden. Also zurück zum Kernpunkt der Sache.

Zwecks Sicherstellung der Erträglichkeit von Flugreisen bin ich recht schnell zum NC-Nutzer und -Fan geworden. Zuerst ein Bose QuietComfort 15, der im Prinzip schon ganz anständig war, aber die ärgerliche Macke hatte: ohne Batterien gibt er keinen Mucks von sich – blöd, wenn einem das während des Fluges passiert. Auch blöd, dass das Kabel mit dem eher ungebräuchlichen 2,5mm-Klinkenstecker im Kopfhörer steckt, bei Kabelbruch unterwegs bedeutet das leider meist Ärger. Das hat Teufel mit dem Mute besser gemacht: Standard-Kabel, ohne Batterie gibt es halt kein NC sondern nur einen guten passiven Kopfhörer. Nicht ganz so bequem was den Tragekomfort angeht, und nicht ganz so gut was das NC angeht, aber kostete auch nur ein Drittel.

Und dann begann die Phase der Bluetooth-Kopfhörer. Bluetooth, das ist dieser drahtlose Übertragungsstandard in der mittlerweile fünften Generation, wo es immer noch Pairing-Probleme gibt, abbrechende Verbindungen, lächerlich geringe Reichweite, katastrophalem Default-Codec für Musikübertragung (genannt SBC – die Mutter des “kleinsten gemeinsamen Nenners”), eine dramatisch schlechte Implementierung auf Windows-Rechnern (wie wird der Rechner zum Bluetooth-Receiver? Was passiert, wenn ich zwei Bluetooth-Sender/Receiver in den Rechner stecke? Wie finde ich raus, mit welchem Audio-Codec gerade die Verbindung arbeitet?). Alleine diese Codec-Grütze – SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX LL, LDAC, LC3(plus)…und welcher davon dann tatsächlich unterstützt und aktiv wird, ist oft genug schwer herausfindbar.

Genug gejammert, kommen wir zur Hardware. Meine zwei frühesten Exemplare sind der Bose QuietComfort 35 und der Teufel Real Blue NC (erste Variante, die neueren gleichnamigen Modelle unterscheiden sich erheblich!), es folgten Denon AH-GC20, Sennheiser PXC-550, Sony WH-1000XM3, Avantree Aria Pro und Soundcore Life Q35.

Ich will jetzt nicht seitenlang die Vor- und Nachteile der einzelnen Exemplare abhandeln, aber ich will ein paar Entscheidungskriterien nennen und meine Erkenntnisse dazu. Die Liste ist sortiert nach meinen persönlichen Prioritäten.

  • Tragekomfort?
  • Bedienung – Touch, Tasten, Schalter?
  • Akkulaufzeit mit/ohne Noise Cancelling?
  • rein passiver Betrieb möglich wenn Akku leer?
  • Qualität Noise Cancelling, NC abschaltbar, Transparenzmodus?
  • Bluetooth: unterstützte Codecs? SBC, AAC, aptX, aptX LL, aptX HD, LDAC…
  • Bluetooth: unterstützte Standards? LE?
  • Multipoint-Pairing?
  • Standardkabel (3,5mm auf 3,5mm) oder Spezialkabel?
  • Lieferumfang – anständige Transportbox? 3,5mm-auf-6,3mm-Adapter? Flugzeug-Adapter? USB-Ladekabel? Kabel mit oder ohne Fernbedienung?
  • Betrieb nur als Kopfhörer oder auch als Headset?
  • Konfigurationsmöglichkeiten in der App?
  • USB-C oder Micro-USB?

Tragekomfort ist etwas sehr Persönliches und hängt von Kopfform, Ohrgröße und allerlei anderen individuellen Gegebenheiten und nicht zuletzt von Geschmack und Gewohnheit ab. Für mich wichtig ist ein anständiger, aber nicht zu hoher Anpressdruck (merkt man erst nach stundenlangem Tragen) und die Schwitzneigung durch die Ohrpolster. Hier ist m.E. Stoff gegenüber (Kunst-)Leder vorzuziehen, aber inzwischen sehr selten. Immerhin ist der typischerweise nach kurzer Zeit sich selbst auflösende Schaumstoff jenseits von absoluten Billigmodellen aus der Mode gekommen. Wichtig in jedem Falle: Ohrpolster sollten tauschbar sein, denn nix hält ewig – unbedingt schauen, ob der Hersteller auch noch Ohrpolster längst verblichener Modellreihen auf Lager hat.

Das Bedienkonzept ist auch wichtig, vor allem beim Hören über Gerätschaften, die nicht wie ein Smartphone immer in der Nähe liegen. Das beginnt schon mit dem Ein-/Ausschalten und dem Pairing. Meine favorisierte Lösung ist hier ein Schalter wie beim Bose QC35 direkt auf der rechten Hörmuschel, da gibt es keine uneindeutigen Zustände und mit der Tastfunktion kann man bequem zwischen mehreren gepairten Devices hin- und herwechseln. Viele andere Hersteller haben da einen Knopf, der je nachdem wie lange man ihn drückt oft auch noch mehrere Funktionen hat und verwechselbar nahe an anderen Knöpfen liegt. Intelligent die Lösung bei Sennheiser: durch das Drehen der Muschel wird der Kopfhörer eingeschaltet – clever, weil die Muscheln ja eh drehbar gebaut sein sollten, um den Kopfhörer zum Transport möglichst kompakt zusammenfalten zu können. Auch zum Thema “Bedienung” gehört die eindeutige und leicht erkennbare Kennzeichnung von “links” und “rechts” – es ist erstaunlich, auf welch abwegige Lösungen manch ein Hersteller da kommt (unauffällig eingeritztes L und R ist häufig anzutreffen). Hervorheben will ich da die Modelle von Avantree und Soundcore, die sowohl auf dem Bügel als auch auf der Muschelbespannung eindeutig kennzeichnet. Bonuspunkte für Sennheiser mit der ertastbaren Kennzeichnung der linken Muschel.

Einige Modelle bieten Touch-Bedienung auf einer oder beiden Hörmuscheln. Bin ich kein Fan davon, zumindest in den mir vorliegenden Implementierungen (Sennheiser und Teufel). Reagiert träge und uneinheitlich, und birgt immer die Gefahr einer “Aus-Versehen-Bedienung” wenn man den Kopfhörer abnimmt. Der Soundcore hat eine Trageerkennung, die beim Abnehmen automatisch die Wiedergabe stoppt – gute Idee, funktioniert aber nicht zuverlässig. Lässt sich aber Gott sei Dank über die App abschalten. Generell ist es hilfreich, nur einen Kopfhörer zu besitzen, dann geht einem die Bedienung vor allem bei mehreren Tasten irgendwann leicht von der Hand. Empfehlenswert sind Modelle, die Lautstärke, Pause/Play, Skip und NC-Modus mit separaten Tasten oder Schaltern steuerbar anbieten. Doppelbelegungen (“Skip Forward mit Volume+ wenn man länger als 2s drückt”) sind m.E. eher unhandlich.

Ob man eine lange Akkulaufzeit braucht oder nicht – gängige Modelle liegen bei aktivem Noise Cancelling jenseits der 20h, also auch jenseits der typischen Zeit zwischen zwei Lademöglichkeiten. Hilfreich ist auf jeden Fall, wenn der Kopfhörer bei Kabelbetrieb auch rein passiv, also mit leerem Akku, funktioniert. Bedeutet halt auch, dass das gewünschte Abspielgerät noch eine Klinkenbuchse hat und man das Kabel auch tatsächlich dabeihat. Man könnte sagen: kaum weniger Aufwand, als eine Powerbank mitzuschleppen, aber das wichtigste Prinzip der IT ist ja “Redundanz”. Und da gibt es wieder Bonuspunkte für Sennheiser: die haben sich wohl gedacht, wenn wir schon einen (Micro-)USB-Port in den Kopfhörer einbauen müssen zum Akkuladen, warum hängen wir nicht noch gleich ein bisserl Elektronik dahinter, damit der Kopfhörer auch als USB-Soundkarte fungieren kann? Sehr schöne Idee, zumal damit der Betrieb an nicht-Bluetooth-fähigen Laptops und/oder Geräten, die zwar USB aber keine Klinkenbuchse haben, ermöglicht wird. Oder wenn der Akku leer ist, denn dann kann man gleich mit aufladen und mit nur einer Kabelverbindung weiterhören. Oder wenn es bei analoger Kabelverbindung zu Rauschen oder Brummen kommt. Oder wenn es mit dem Bluetooth-Pairing nicht klappt. Kein essenzielles Feature, aber ich freue mich immer, wenn Ingenieure mitdenken, und ein Kostenfaktor ist das sicher nicht.

Kommen wir zum Noise Cancelling. Die Hersteller nutzen gerne hochtrabendes Geschreibsel, um hier Alleinstellungsmerkmale vorzugaukeln. Am Ende ist Noise Cancelling aber keine Magie, und ein guter Teil der Kapselwirkung kommt schon allein durch die Isolationswirkung der Ohrpolster. Allen NC-Algorithmen gemeinsam ist, dass es bei monotoner Geräuschkulisse (z.B. Flugzeugturbine) sehr gut funktioniert, bei wechselhafter (Kindergeschrei…) aber eher nicht. Ich habe über das ganze Jahrzehnt, seit ich nun diverse Kopfhörer teste, nur bei der allerersten NC-Generation nennenswerte Unterschiede feststellen können. Wichtiger finde ich ehrlich gesagt, dass man das Noise Cancelling auch (einfach!) abschalten kann. Der Transparenzmodus – manchmal auch “Aware-Modus” genannt – ist quasi eine Art umgedrehtes Noise Cancelling: bestimmte Frequenzbereiche werden hier über die Mikrofone auf die Hörmuscheln weitergeleitet. Das ist ein relativ neues Feature von Modellen neuer als 2021, in meinem Falle bietet das beispielsweise der Soundcore, allerdings mit nicht besonders überzeugendem Ergebnis – vor allem Wind sorgt für Störgeräusche, und es fühlt sich einfach nicht natürlich an. Gut habe ich es bisher nur beim Sony erlebt, da ist es sehr natürlich und fühlt sich fast an wie “ohne Kopfhörer”, wenn man es mit der Lautstärke nicht übertreibt.

Der Themenkomplex Bluetooth ist umfangreich. Besonders das Thema “unterstützte Codecs” ist ein ständiges Ärgernis, weil die Unterschiede zwischen “sparsame Qualität” (SBC – der universelle Fallback, der von allen Geräten unterstützt wird), “schon ziemlich gut” (AAC, aptX) und “sehr gut” (aptX HD, LDAC) doch relativ groß und gut hörbar sind. Verwendet man externe Bluetooth-Adapter, ist manchmal der Codec nur per Schalter wählbar (bei meinem 1Mii B06Pro+ beispielsweise zwischen aptX LL, aptX HD und LDAC). Android-Smartphones zeigen immerhin an was an “HD-Audio” gerade aktiv ist (wenn man den Menüpunkt findet), Apple setzt immer noch auf AAC als alleinseligmachende Lösung, was nicht einer gewissen Komik entbehrt, nachdem man bei Apple Music “lossless” streamen kann – klar, super, nur halt der letzte Meter durch die Luft versaut die Qualität, aber bis dahin ist echt alles voll verlustfrei. Und Windows…Schande über Windows. Und Linux…wie immer Glückssache, ob die Bluetooth-Hardware überhaupt unterstützt wird. Nicht mehr so schlimm wie früher, weil sich die USB-Welt inzwischen auf den Billigchipsatz von Realtek geeinigt hat, nur dummerweise gibt es davon ein paar unterschiedliche Revisionen. Nicht hilfreich. Aber zurück zum Kopfhörer: teilweise ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, welche Codecs denn nun präzise vom jeweiligen Kopfhörer unterstützt werden und in welcher Reihenfolge mit der Gegenstelle ausgehandelt wird, welcher denn nun aktiv wird. LDAC beispielsweise hat die höchste Qualität, aber nur, wenn die Verbindungsqualität für die höchste Bandbreite ausreicht. Und oft wird nur ein Fallback gemacht, aber bei Verbesserung der Verbindung kein Upgrade mehr. Auch nicht zu vernachlässigen ist für manche Anwendungsgebiete (Fernsehen, Heimnkino) das Thema “Latenz”. Nur aptX LL und der neue LC3 sind hier akzeptabel

Zwei weitere Bluetooth-Details: die Unterstützung des LE-Modus und die Multipoint-Möglichkeit. Ersteres heißt “Low Energy” und ist optionaler Bestandteil von Bluetooth V4.x. Hilfreich sowohl auf Sender- als auch Empfängerseite zum Akku-Sparen, teilweise geht das aber auf Kosten der erzielbaren Reichweite, also eher was für den Anwendungsfall “Smartphone liegt nahe bei”. “Multipoint” bedeutet, dass der Kopfhörer gleichzeitig mit mehreren (in der Praxis: zwei) Sendern gepaired sein kann, wobei immer nur ein Gerät zu Gehör gebracht wird. Boshaft könnte man sagen, dass das ein Workaround für langsames und fehleranfälliges Pairing ist – in die gleiche Kerbe haut der NFC-Support mancher Kopfhörer, der das Pairing mit dem Smartphone deutlich vereinfachen kann. Jedenfalls ist Bluetooth V4.x als Mindestanforderung schon sinnvoll, da erst hier wichtige Audio-Features realisiert wurden. Bluetooth 5.2 (mit einem neuen Standard-Codec – Stichworte “Auracast” und “LC3”) verspricht hier nochmal einen gewaltigen Fortschritt, es gibt aber m.W. bisher noch keine passenden Geräte dazu. Auf Senderseite sollen immerhin Android 13 und Windows 11 schon dafür gerüstet sein. Und kaum freut man sich, dass LC3 der ultimative Audio-Codec sein könnte, schon erfährt man von der (inkompatiblen) Weiterentwicklung LC3plus, die den highfidelen Segen der Japan Audio Society bekommen hat.

Wenn Bluetooth nicht geht, kommt das Klinkenkabel zum Einsatz, das weiterhin alle Hersteller unterstützen – sehr schön. Dumm nur, dass Sennheiser und Bose auf der Kopfhörerseite auf eine ungebräuchliche 2,5mm-Buchse setzen, was im Falle des Kabelbruchs oder beim Wunsch nach einem deutlich längeren Kabel zum Nachteil gereicht. Dumm deshalb, weil beide Kopfhörer eigentlich groß genug sind, dass auch eine 3,5mm-Standardbuchse Platz gehabt hätte.

Beim Lieferumfang kommt es natürlich auch darauf an, was man schon zuhause auf Lager hat. Der siebte Flugzeug- oder 6,3mm-Klinkenadapter ist nun nicht unbedingt essenziell im Einzelfall, aber da es nun auch nicht gerade der entscheidende Kostenfaktor ist, finde ich es schon gut, wenn der Hersteller da für Vollausstattung sorgt. Wichtig finde ich jedenfalls die stabile, leichte und kompakte Transportbox. Da patzt Soundcore, das Innenleben dieser Box ist grauenvolles dünnes Hartplastik, der Rest schenkt sich nicht viel – die Teufel-Box ist am flachsten, die Sony-Box am stabilsten, aber leben kann man mit allen.

Manche Kopfhörer können auch als Headset eingesetzt werden – NC benötigt ja sowieso Mikrofone, um den Algorithmus zur Antischallerzeugung zu befüttern. Warum also nicht gleich ein Headset draus machen? Na, weil Mikrofone am besten funktionieren, wenn sie gut zur Schallquelle (vulgo “Mund”) ausgerichtet sind. Avantree macht es konsequent und bietet ein einstöpselbares Boom-Mikro an.

Für manche unverzichtbar, für mich eher überflüssig: der App-Wahn der Hersteller. Sennheiser baut in sein CapTune gleich einen ganzen Musikplayer ein. Soundcore hat da m.E. einen guten Mittelweg gefunden: was über die Tasten am Kopfhörer manchmal fummelig ist, lässt sich in der App bequem einstellen, man kann per Equalizer den Klang seinen Vorstellungen anpassen (heißt für mich: linearisieren), und die Features werden gut erklärt. Bose leistet(e) sich hier den Fauxpas mit Zwangsupdate der Kopfhörer-Firmware, was im Falle des QC35 einmal leider zu Featureverlust bzw. Klangverschlechterung geführt hat – man studiere die Rezensionen bei Amazon.

Und welcher Kopfhörer ist jetzt mein Liebling? Bose QC35, Sennheiser PXC 550, Sony WH-1000XM3. Der Bose wegen Tragekomfort und Bedienung, der Sennheiser wegen seiner innovativen Features, der Sony aufgrund Verarbeitung, Klangqualität und dem sehr guten Aware-Modus. Wer mit kleinem Budget leben muss, dem würde ich den Soundcore Life Q35 ans Herz legen – klingt gut (und hat LDAC), zudem parametrierbar durch einen Equalizer in der App, guter Ansatz eines Transparenzmodus, recht bequem, mit leichten Bedienschwächen, an die man sich aber gewöhnen kann. Wirklich schlecht ist aber keiner der Kopfhörer. Aktiv abraten würde ich vom ersten (2020er) Modell des Teufel Real Blue NC – damals ein Schnäppchen, aber kein AAC/aptX/LDAC, und manchmal etwas widerspenstig beim Pairing. Das aktuelle Modell macht aber – zumindest auf dem Datenblatt – alles besser.

Noch ein Wort der Warnung: man sollte keinesfalls davon ausgehen, dass ein Nachfolgemodell in allen Aspekten besser oder auch nur gleich gut ist als der Vorgänger. Beispiel Sony: während mein WH-1000XM3 noch sowohl aptX HD als auch LDAC unterstützt, hat Sony beim neuesten Update WH-1000XM5 die aptX-Unterstützung einfach wegrationalisiert. Als wenn es bei einem Preis jenseits der 300 Euro auf ein paar Euro Lizenzgebühren an Qualcomm angekommen wäre. Aber es ist Sony, wie wir es von früher kennen: nur die Lösung aus dem eigenen Haus zählt (ich sag’ nur “MemoryStick” oder “UMD” oder “MiniDisc” oder “ATRAC”). Denn LDAC ist eine Sony-Entwicklung, mit der untypischen Eigenschaft, dass es lizenzkostenfrei verwendbar ist.

Nicht gefeit ist man übrigens vor komischen Macken bei Gerätschaften: der Sony beispielsweise stellt den Bluetooth/NC-Betrieb ein, während man ihn per USB lädt. Dann tut nur noch die gute alte Klinke. Wenn Kabel, dann gleich zwei, scheint man sich in Japan gedacht zu haben.