Ich hatte früher (also, ganz früher) nie eine Spielkonsole. Ein Atari VCS2600 war auf dem Wunschzettel, wurde aber nicht erfüllt. Ich liebäugelte mit dem Sega Master System als es in Deutschland erschien, war aber mit meinem Schneider CPC soweit auch Gaming-technisch zufrieden. Sowohl ein Sega Megadrive als auch ein SNES war manches Wochenende leihweise zu Gast (das konnte man damals noch in der Videothek ausleihen – Sachen gab’s…), blieb aber nicht länger.

Dann erschien die Sony PlayStation. Spiele bisher ungekannter Qualität waren hier verfügbar: Wipeout, Ridge Racer, Tekken, ISS, Formel 1 – als Sony schließlich den Preis auf 299 DM senkte, konnte ich nicht länger widerstehen. Zu acht, mit zwei Multitaps und Micro Machines 3 – nie mehr wurde ein solcher Spielspaß erreicht. Und wer zur gleichen Zeit noch voller Hingabe Bootdisketten für seine PC-Spiele dengelte, konnte dem Prinzip “CD reinlegen, Knopf drücken, los geht’s” auch einiges abgewinnen.

Und so folgten die PlayStation 2, PSP, PlayStation 3, PS Vita…aber nicht die PlayStation 4. Was war geschehen? Ich habe zwar immer fleißig Konsolen gekauft, aber besonders viel gespielt habe ich nicht. Klar, Ridge Racer und Gran Turismo und natürlich Wipeout. Aber sowohl PS2 als auch PS3 dienten oft auch als Abspieler für DVD und Blu-Ray. Die PS4 war jedoch nur noch “for the players” positioniert, und das ohne Wipeout und Ridge Racer – also auch ohne mich.

Nun hätte ich eine PS4 wieder in Betracht gezogen, wenn Sony das Update mit Ultra-HD-Blu-Ray-Abspielfähigkeiten ausgestattet hätte. Schade, Sony. Damit engt ihr die Zielgruppe für die PS4 ziemlich ein – die Hardcore-Gamer sind längst wieder auf dem PC unterwegs, weil die PS4 maximal Grafikfähigkeiten entsprechend der PC-Mittelklasse hat. Die Casual Gamer, die die PS4 vielleicht in Erwägung gezogen hätten, wäre sie denn ein ähnlich universelles Abspielgerät wie die PS3 gewesen, werdet ihr so nicht bekommen.

Inwiefern die Entscheidung von Sony nun zum Misserfolg der Ultra-HD-Blu-Ray beiträgt, wage ich nicht einzuschätzen. Es wird darauf ankommen, wie schnell einigermaßen preisgünstige Player verfügbar sein werden. An den endgültigen Siegeszug des Streamings glaube ich jedenfalls nicht – schwankende Qualität, Verbindungsabbrüche, nicht ausreichende Bandbreite für Ultra-HD, und entweder teuer oder schlechte Auswahl (und manchmal auch beides). Solange ich noch Platz im Schrank habe, werde ich bei der derzeitigen Preisstruktur eher weiterhin physische Medien bevorzugen.

Und an die Freunde aus Redmond: wer es nicht mal schafft, den Ton einer DVD, Blu-Ray oder sonst was als Bitstream auszugeben, sondern es zwingend verlustbehaftet in was niederwertiges konvertiert, hat den Schuss nicht gehört.

Nach vier Spieltagen der zweiten Bundesliga wage ich die Prognose: der VfB Stuttgart wird auf keinen Fall den direkten Wiederaufstieg schaffen, sondern sich eher im gesicherten Mittelfeld zwischen Platz 6 und 12 einsortieren.

Nach den ersten zwei Spielen war ich noch verhalten optimistisch – die Mannschaft war ja neu zusammengestellt, schon in der alten Zusammenstellung nicht gut eingespielt, konnte also nur besser werden. Und der neue Trainer kann ja – schaut man sich seine bisherigen Stationen an – auch kein Blinder sein. Klar, verloren in Düsseldorf, blöd – aber doch genug Chancen rausgespielt, um das Spiel locker zu gewinnen.

Dann kamen allerdings die Spiele 3 und 4, und es ist kein Fortschritt zu erkennen, was Spielidee, System, Sicherheit, Eingespieltheit usw. angeht. Ja, man muss von Rückschritt sprechen. Sogar von gewaltigem Rückschritt. Und das könnte auf ein Qualitätsproblem hindeuten. Oder ein Mentalitätsproblem. Oder ein Trainerproblem. Oder alles drei.

Auf was setzt der VfB-Fan seine Hoffnungen? Großkreutz wieder fit, Ginczek vielleicht demnächst auch wieder mit dabei. Vage Hoffnungen.