Über 25 Jahre war es liebgewonnene Tradition – Rosenmontag mit Grachmusikoff in Ludwigsburg in der Scala (oder entsprechenden Ausweichquartieren während der Renovierung). Ein Stück schwäbische Kultur im ansonsten kaum erträglichen “bunten Treiben” genannt Fasching.

Leider haben die Grachers ja Ende 2017 endgültig Schluss gemacht. Am 28.12. fand das letzte der drei Abschiedskonzert in Tübingen statt. Und im Gegensatz zu den “Abschieden” von Kandidaten wie a-ha oder den Rolling Stones denke ich schon, dass es die Jungs von Grachmusikoff ernst meinen.

Danke für viele großartige Konzerte. Too old to die young! Auf YouTube kann man sich das erste der drei Tübinger Abschiedskonzerte vom 26.12.2017 anschauen. Und auch das zweite vom 27.12.2017. Und natürlich auch das dritte und letzte vom 28.12.2017.

Seit Urzeiten befindet sich in unserem Haushalt ein Kontaktgrill. Hauptsächlich zur Herstellung von Schinken-Käse-Toasts, aber ab und zu wird er auch zum Grillen von Steaks oder Hamburger-Buletten verwendet.

Der erste seiner Art war ein schönes Modell von Grossag. Gusseisen-Platten, Edelstahl, sehr robuste Angelegenheit. Nicht immer einfach zu reinigen, weil die Grillplatten fest montiert waren. Aber sehr langlebig.

Beim nächsten Modell, einem Rommelsbacher, wurde beim Kauf darauf geachtet, dass die Grillplatten abnehmbar und spülmaschinengeeignet sind. Ebenfalls ein schönes, zuverlässiges, langlebiges Gerät. Nur die Antihaftbeschichtung der Grillplatten war irgendwann beschädigt, tat aber der Sache keinen Abbruch – die Reinigung wurde halt etwas aufwändiger.

Dann gab es einen Grundig, ich denke es war ein CG 5040. Im Prinzip ähnlich wie der Rommelsbacher, aber die Antihaftbeschichtung war noch etwas schneller hinüber. Funktioniert aber heute noch und wird auf unseren Doko-Ausflügen immer noch eingesetzt.

Beim nächsten Kontaktgrill habe ich dann ausführlichst recherchiert, zig Rezensionen durchgearbeitet, das gesamte Lieferprogramm von Bosch über WMF bis Tefal evaluiert. Die Kriterien waren: es sollte sowohl Kontaktgrillen als auch überbacken (also Kontaktgrillstellung mit am besten variabler, aber fix einstellbarer Distanz der oberen Grillplatte) als auch Tischgrillen (aufgeklappt, also eine ebene doppelt große Grillfläche) möglich sein, die Grillplatten natürlich abnehmbar und spülmaschinengeeignet, mit gescheiter Antihaftbeschichtung. Am Ende wurde es ein BEEM Pro-Multi-Grill 3-in-1. Produktbeschreibung und Rezensionen legten nahe, dass vor allem die Grillplatten-Antihaftbeschichtung sehr gut und langlebig sei. Die erste mir zugesandte Version war direkt die UK-Variante, sprich falscher Stecker für die Steckdose. Wurde natürlich problemlos und zeitnah umgetauscht, also kaum ein erwähnenswertes Problem. Aber was soll ich sagen? Die ausführliche Recherche wurde “belohnt” mit dem schlechtesten Kontaktgrill aller Zeiten.

Das fängt damit an, dass die Aufheizdauer unglaublich lang ist. Das Gerät schaltet in der Aufheizphase viel zu schnell ab, lange bevor die Grillplatten eine anständige Temperatur erreicht haben. Das ist bei Toasts jetzt nicht so kritisch, aber wenn man das Fleisch zu früh drauflegt, wird es eher gekocht als gegrillt. Ich habe die Temperatur nie gemessen, aber ich bezweifle, dass sie bei meinem Modell jemals über 150 Grad Celsius steigt. Wie man inzwischen einigen Rezensionen auf Amazon.de entnehmen kann, scheint das ein allgemeines Problem zu sein.

OK, Haupteinsatzzweck war ja die Zubereitung von Toast, und Grillen tut man ja eh im Freien mit dem Weber Holzkohle-Grill. Der Mangel wog also nicht so schwer, dass man nicht damit leben konnte.

Einige Monate später stellte sich heraus, dass eine Grillplatte deutlich besser antihaftend war als die andere. Klingt komisch, ist aber so. Wenn man nach einer längeren Burger-Grillsession zur Reinigung schritt, waren bei der einen Grillplatte die Reste quasi mit heißem Wasser und etwas Spüli mit einem einfachen Lappen leicht entfernbar, bei der anderen Grillplatte musste deutlich mehr Mühe investiert werden.

OK, Haupteinsatzzweck war ja die Zubereitung von Toast, und beim seltenen Indoor-Grillen kann man ja einfach sich auf die leichter zu reinigende Seite konzentrieren. Der Mangel wog also nicht so schwer, dass man nicht damit leben konnte.

Neulich, pünktlich nach Ablauf der zwei Jahre Gewährleistungsfrist, ereilte den Grill aber die endgültige Disqualifikation. Ich grillte gemütlich ein paar Burger-Patties und ärgerte mich nur ganz wenig über die zu geringe Hitzeentwicklung des Grills. Geduldig verfolgte ich den gleichmäßigen Ablauf des überschüssigen Fetts in die Fettauffangschale (wenn wir schon bei Kritik am Grill sind – das ist ein ganz windiges Stück Plastik). Irgendwann war durchgegart, die Burger wohlschmeckend, die Grillplatten abgekühlt und ich schritt zur Reinigung. Die Grillplatte war schnell sauber, die Fettauffangschale auch, alles schien bestens. Ich nahm den Grill von seinem Betriebsgrillplatz unter der Dunstabzugshaube und wollte ihn schwungvoll in die Schublade gegenüber zu seinem Aufbewahrungsgrillplatz transferieren, als plötzlich eine nicht geringe Menge Fett auf den Küchenboden träufelte. Leicht irritiert stellte ich den Grill wieder auf die Arbeitsplatte und untersuchte, wo denn nun plötzlich das Fett herkam. Es triefte aus kleinen Schlitzen am Boden des Grills, die neben der Fettauffangschale platziert waren. Hmmm. Ich entfernte die Grillplatte und montierte das festgeschraubte Heizelement mitsamt Abdeckung auf, um nachzuschauen. Da packte mich das kalte Grausen: im Innern des Grills hatte sich Fett aus vermutlich allen Betriebsjahren gesammelt, inklusive Fleischresten. Lecker. Also: die Fehlkonstruktion direkt auf den Müll befördert.

Nach dem Kontaktgrill ist vor dem Kontaktgrill, und so begann wieder die Recherche. In der engeren Auswahl (logischerweise fielen alle mit dem disqualifizierten Modell augenscheinlich baugleichen Modell direkt raus):

  • Tefal GC702D Optigrill
  • Tefal GC712D12 Optigrill plus
  • Tefal GC722D Optigrill plus XL
  • Tefal GC3060
  • DeLonghi CGH 1020 D MultiGrill
  • Bosch TFB4431V
  • Philips HD4467/90
  • Rommelsbacher KG 2020
  • TZS First Austria – 2000W elektrischer Kontaktgrill
  • WMF LONO Kontaktgrill 2-in-1

Wenn man sich durch die Rezensionen kämpft, stellt man erschrocken fest, dass offenbar das Thema “Grill wird nicht richtig heiß” fast ein durchgängiges Problem ist. Unglaublich. Bei einer (angegebenen) Leistungsaufnahme von üblicherweise um die 2000 Watt sollte es doch möglich sein, eine gleichmäßige und ausreichend starke Hitzeentwicklung hinzukriegen?

Also habe ich beschlossen, meine Auswahlkriterien intelligent anzupassen: ich habe einen Grill genommen, der meinem Spieltrieb entgegenkommt (Display! Getrennt regelbare Temperaturen! Mit App!), und der keine einzige negative Rezension hat, schlicht und einfach weil er gar keine Rezension hat. Und zudem noch der teuerste war. Es ist der DeLonghi CGH 1020 D MultiGrill geworden. Amazon.de liefert morgen, ich bin gespannt, was ich zu berichten habe…