Ich mochte „Ich einfach unverbesserlich“. Weniger wegen der – wenn auch begrenzt – nervenden Kinder, sondern mehr wegen der ganzen Schurken-Geschichte, und mittendrin die Minions. Die waren einfach knuddelig, und die Werbeindustrie hat das ja auch gleich aufgegriffen. Von McDonalds bis Bahlsen, Minions überall.

Jetzt also der Minions-Film. Und hier zeigt sich leider (ähnlich m.E. wie bei Shaun das Schaf), dass Komödie mit begrenzt möglichen Dialogen einfach nicht funktioniert. Der Film war mäßig lustig, die coolen Szenen kannte man aus den Trailern. Schade.

Schon wieder Fortsetzungskino. Diesmal also der vierte „Mad Max“-Versuch. Eigentlich hasse ich die ersten drei Teile. Wie eigentlich alle Endzeit-Apokalypse-Filme. Und überhaupt – hat Mel Gibson mal einen guten Film gedreht? Der beste war vielleicht „Ein Vogel auf dem Drahtseil“. Und der ist echt nicht gut.

Und so kommt es wie es kommen muss. Ein typischer Endzeit-Film, völlig unlogisches Szenario, noch unlogischere Details, höchstens ein bis zwei Schauspieler mit akzeptabler Leistung.

Es sind schon weitere Fortsetzungen angedroht. Merkposten für nächstes Mal: lieber eine seichte Komödie. Irgendeine.

Nur wenige Filmreihen bringen es auf sieben Teile. Noch weniger sind davon in guter Erinnerung. Oftmals sind die Fortsetzungen nur schwer zu ertragen und die Qualität nimmt beständig ab.

Bei „The Fast And The Furious“ ist vieles anders. Der erste Teil war ein Überraschungserfolg und etablierte Vin Diesel als Action-Star. Der zweite Teil war gruselig schlecht mit weitgehend geänderter Besetzung. Nach dem dritten Teil waren sich die meisten Kinogänger einig, dass das wohl das Ende der Reihe war. Und dann gelang mit Teil 4 die Wende, mit dann gleichbleibend hoher (Action-)Qualität. Ich gehöre vermutlich zu einer sehr kleinen Gruppe Unentwegter, die tatsächlich alle sieben Teile im Kino geschaut haben – und das war bei Teil 2 und 3 nicht das reine Vergnügen.

Was soll man zu Teil 7 sagen? Er setzt die F&F-Tradition würdig fort. Zuzüglich Statham. Damit dürfte klar sein, welcher Zielgruppe dieser Film schmecken wird. Ein bisserl Herzschmerz ist auch noch dabei, um andere Zielgruppen nicht abzuschrecken. Nur die Fans kompakter Erzählweise werden enttäuscht, denn die 137 Minuten Laufzeit hätte es jetzt nicht unbedingt gebraucht. Aber so richtig gestört hat es auch nicht.

Der wöchentliche Kinobesuch führte mich in „Focus“ mit Will Smith. Man kann wenig über den Inhalt des Films erzählen, ohne gleich Spoiler-Gefahr zu laufen, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Deshalb nur so viel: ein sehr abwechslungsreicher Film mit vielen Wendungen. Und einem überaus lustigen Kurzdialog, der mit den unsterblichen Worten endet: „Klär‘ das mit Gott“.

Besonderer Bonuspunkt: keine nervenden Kinder.

Nach dem Überflop „Jupiter Ascending“ letzte Woche war diese Woche der Hoffnungsträger aller Action-Fans am Start: Jason Statham als Nick Wild in „Wild Card“.

Ein echter Statham. Leicht abgebrochener Held, cool bis unter den Gefrierpunkt und wie immer saubere Kampfaction. Dazu angenehm kurz: rund 90min. Unnötige Längen kann man dem Film sicher nicht vorwerfen.

Der typische Kinokritiker wird sicherlich Storymängel anmeckern, holzschnittartige Charaktere usw. – was erfahrungsgemäß daran liegt, dass diesen Menschen der intellektuelle Zugang zu einem guten Actionfilm schlicht fehlt.

 

Es gibt sie noch, die echten Action-Kracher. Filme, bei denen sich niemand über eine dünne Story aufregt. Filme, in denen der Verbrauch von Kunstblut in Litern gemessen wird. Filme, in denen der einsame Held ganze Horden von Gegnern plattmacht.

„John Wick“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle ist genau so ein Action-Kracher. Entfernt erinnert er an „Shoot‘ em up“ oder „Hitman“. Seit „Matrix“ hat Mr. Reeves ja recht wenig Vorzeigbares abgeliefert – vielleicht wäre „Constantine“ zu nennen oder „47 Ronin“. So überzeugend wie in „John Wick“ war er aber höchstens in „Speed“. Falls sich daran noch jemand erinnert.

 

Der wöchentliche Kinobesuch führte mich dieses Mal in „The Equalizer“. Endlich mal wieder ein richtiger Action-Kracher – ich fand ihn „Statham-artig“, was als großes Kompliment zu verstehen ist. Denzel Washington in Hochform, aus meiner Sicht sein bester Film seit „Man on Fire“. Wobei „Déjà Vu“ und „Inside Man“ sicher auch sehr gut waren.

Warum auf dem Kinoplakat „Von dem Regisseur…“ steht, wissen wohl nur die Korrekturleser von Sony Pictures. Tut dem Filmgenuss aber keinen Abbruch.

Der wöchentliche Kinobesuch führte mich dieses Mal in „Gone Girl – Das perfekte Opfer“. Einer der besten Filme des Jahres. Eine großartige Mischung aus Thriller und Krimi, mit einem sehr durchdachten und wendungsreichen Plot. Rosamund Pike spielt großartig. Bei Neil Patrick Harris muss man keine Sekunde an „How I met your mother“ denken. Und nicht mal Ben Affleck kann diesen Film ruinieren (vgl. auch Kevin Costner in „No way out“).

Das größte Kompliment für den Film: obwohl er 150 Minuten läuft, gibt es keinerlei Längen. Einer der besten Filme dieses Jahr.

Dieser Blog-Beitrag ist CRH gewidmet, der diesmal aus verständlichen Gründen unserem üblichen Büro-Kurzreview des Kinodienstags nicht beiwohnen konnte.