Wer die Berichterstattung über die Vorbereitung des VfB Stuttgart verfolgt und Sympathien für den Verein hegt, muss alarmiert sein. Alle Signale weisen darauf hin, dass wir erneut vor einer ganz schwierigen Saison stehen.

Der Trainer lobt die Mannschaft. Die Mannschaft lobt den Trainer. Alle loben die Vorbereitung. Alles ist superharmonisch. Man ist zufrieden mit den Neuzugängen. Und außerdem haben die letzten drei gewonnenen Spiele in der abgelaufenen Saison ja das wahre Gesicht der Mannschaft gezeigt. Jetzt auch noch der 4:2-Sieg gegen Manchester City, mit einer stellenweise großartigen Offensivleistung.

Wer sich noch an die Formel 1-Zeit zurück erinnert, als David Coulthard mit Mika Hakkinen für McLaren-Mercedes gefahren ist, wird verstehen was ich meine. Vor der Saison hat sich David Coulthard auch immer für den Top-Favoriten gehalten und die Vorbereitung und das Auto über den grünen Klee gelobt. Die gute Stimmung währte nur bis zum ersten Rennen. Am Ende war er aber immer mindestens hinter seinem Teamkollegen.

Und so befürchte ich nun den “Coulthard-Effekt” beim VfB. Der Konsens und das gegenseitige Schulterklopfen vernebeln die Sinne. Das böse Erwachen, der Reality Check, kommt am ersten Spieltag.

Schon wieder Fortsetzungskino. Diesmal also der vierte “Mad Max”-Versuch. Eigentlich hasse ich die ersten drei Teile. Wie eigentlich alle Endzeit-Apokalypse-Filme. Und überhaupt – hat Mel Gibson mal einen guten Film gedreht? Der beste war vielleicht “Ein Vogel auf dem Drahtseil”. Und der ist echt nicht gut.

Und so kommt es wie es kommen muss. Ein typischer Endzeit-Film, völlig unlogisches Szenario, noch unlogischere Details, höchstens ein bis zwei Schauspieler mit akzeptabler Leistung.

Es sind schon weitere Fortsetzungen angedroht. Merkposten für nächstes Mal: lieber eine seichte Komödie. Irgendeine.

Anpfiff 15.30h. Frühes Gegentor. Schon wieder. Nervenzerfetzende Spannung. Alle anderen spielen wieder gegen uns. Wieder werden zig Chancen vergeben. Immerhin der Ausgleich noch vor der Pause. Es wird immer klarer, dass nur ein Sieg das rettende Ufer bringt. Und wieder werden beste Chancen vergeben – hüben wie drüben, aber eher hüben. Dann Minute 72 – jetzt hinten dicht, und der Klassenerhalt ist gesichert. Aber wann war in dieser Saison schon mal hinten dicht? Zittern bis zur letzten Minute. Schlusspfiff. Erlösung.

Am Ende ist alles wie letzte Saison: VfB gerettet, HSV in die Relegation. Noch so eine Saison werde ich nervlich wohl nicht durchstehen. Das habe ich aber auch schon letzte Saison gesagt.

Heute flatterte der Teufel-Newsletter in meinen E-Mail-Posteingang. Mit einer wirklich innovativen Produktidee. Als Heimkino-Enthusiast seit über 10 Jahren (Einstieg mit dem Yamaha DSP-Z9 und einem Nubert NuLine 7.1-Set) verfolge ich die Neuentwicklungen in diesem Bereich und von bestimmten Firmen sehr genau. Und wenn man ehrlich ist, war “Innovation” hier doch häufig geprägt von “mehr Kanäle”, “höhere Auflösung”, “mehr Kontrast”, “mehr Tiefgang” usw. – also Evolution statt Revolution. Da fällt es schwer, innovative Produkte anzubieten.

Aber heute hat mich Teufel positiv überrascht. Angeboten wird zum kommenden Produkt “Rockster” – aus dem noch ein ziemliches Geheimnis gemacht wird, nur laut scheint es zu werden (115 dB Schalldruck) – eine Rechtsschutzversicherung gegen Ruhestörung. Sehr kreativ. Und doch so naheliegend.

Und wieder das jährliche Ritual – mit der S-Bahn nach Bad Cannstatt, eine Runde auf dem Frühlingsfest, Achterbahn fahren, mit der S-Bahn wieder nach Hause. Unterm Strich: 5€ für die Achterbahn, 5,60€ für die S-Bahn.

Diesmal durfte ich wieder die “Alpina Bahn” aus dem Hause Oscar Bruch genießen (den Älteren unter uns vielleicht noch als “Himalaya Bahn” in Erinnerung). Derzeit die größte und längste transportable Achterbahn ohne Überschlag. Ich finde die Streckenführung außerordentlich harmonisch, mit einem schönen “Airtime”-Abschnitt und schnellen engen Kurven zum Ausklang.

Leider hat das Angebot bei den transportablen Achterbahnen ja stark abgenommen – eigentlich sind nur noch der Olympia Looping von Barth und die Alpina Bahn von Bruch noch “im Umlauf”. Mit Wehmut erinnere ich mich an Thriller  (4er Looping von Bruch, inzwischen in Mexiko gelandet) und den Euro-Star, den ersten und einzigen transportablen “Inverted Coaster”. Ab und an steht noch die “Teststrecke” auf Frühlings- oder Volksfest, aber dort dürfen nur Personen bis zu einer Körpergröße von 1,85m einsteigen, und damit bin ich leider raus. Und mit dem “Höllenblitz”, der größten transportablen Indoorachterbahn, konnte ich mich nie anfreunden. Zu langsam, zu unspektakulär, zu langweilig.

Wie man hört, laufen die Betriebskosten davon. Transport zu teuer, Auf- und Abbau zu teuer, Instandhaltung zu teuer. Und so ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis nur noch Fressstände, Bierzelte und “Break Dance” auf dem Wasen stehen werden. Und vielleicht noch eine Geisterbahn und ein Kinderkarussell.

Wer mehr über Achterbahnen erfahren will, hier eine Liste interessanter Links:

Vielleicht gibt es ja auch irgendwo eine Webseite, die erklärt, wann denn plötzlich die Mädels angefangen haben sich in die Dirndl zu zwängen und die Jungs in die Lederhose – und das mitten in Württemberg. Freunde, Bad Cannstatt ist nicht München. Tracht trägt man in Baden-Württemberg maximal im Schwarzwald, alles andere wirkt extrem peinlich und sieht einfach Scheiße aus.

Nur wenige Filmreihen bringen es auf sieben Teile. Noch weniger sind davon in guter Erinnerung. Oftmals sind die Fortsetzungen nur schwer zu ertragen und die Qualität nimmt beständig ab.

Bei “The Fast And The Furious” ist vieles anders. Der erste Teil war ein Überraschungserfolg und etablierte Vin Diesel als Action-Star. Der zweite Teil war gruselig schlecht mit weitgehend geänderter Besetzung. Nach dem dritten Teil waren sich die meisten Kinogänger einig, dass das wohl das Ende der Reihe war. Und dann gelang mit Teil 4 die Wende, mit dann gleichbleibend hoher (Action-)Qualität. Ich gehöre vermutlich zu einer sehr kleinen Gruppe Unentwegter, die tatsächlich alle sieben Teile im Kino geschaut haben – und das war bei Teil 2 und 3 nicht das reine Vergnügen.

Was soll man zu Teil 7 sagen? Er setzt die F&F-Tradition würdig fort. Zuzüglich Statham. Damit dürfte klar sein, welcher Zielgruppe dieser Film schmecken wird. Ein bisserl Herzschmerz ist auch noch dabei, um andere Zielgruppen nicht abzuschrecken. Nur die Fans kompakter Erzählweise werden enttäuscht, denn die 137 Minuten Laufzeit hätte es jetzt nicht unbedingt gebraucht. Aber so richtig gestört hat es auch nicht.

Der wöchentliche Kinobesuch führte mich in “Focus” mit Will Smith. Man kann wenig über den Inhalt des Films erzählen, ohne gleich Spoiler-Gefahr zu laufen, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Deshalb nur so viel: ein sehr abwechslungsreicher Film mit vielen Wendungen. Und einem überaus lustigen Kurzdialog, der mit den unsterblichen Worten endet: “Klär’ das mit Gott”.

Besonderer Bonuspunkt: keine nervenden Kinder.

Es ist Anfang der Neunziger des letzten Jahrhunderts. Eine eingeschworene Truppe, die sich über langsame Modems, BBSes (auch “Mailboxen” genannt) und das FidoNet kennengelernt hat, trifft sich jeden zweiten Freitag im Monat im Schützenhaus in Stuttgart-Heslach zum “Greitag”, um einen gemütlichen Abend zu verbringen. Zur Stammbesatzung gehören vier Fido-Points – Jochen L. (später Sysop der “Linemelter BBS”), Peter G. (später Sysop der “Lost Hope BBS”), Dieter H., Steffen H. – und zwei Mailboxbetreiber (Fido-Nodes), Alexander L. K. (Sysop der “Piraten-Box”) und Thomas W. (Sysop der “Point of no Return”-Mailbox).

Es war nicht nur die große Zeit der Mailbox-Systeme, des FidoNet und dem Anfang der DFÜ-Szene, die irgendwann ins Internet münden wird. Nein, es ist auch der Beginn der “Eurodance”-Zeit, eines ganz besonderen Musikstils, deren bekannteste und erfolgreichste Vertreter vermutlich Snap (Münzing/Anzilotti) und U96 (Christensen) sind. Am Rande: das Duo Münzing/Anzilotti war früher mal, gesponsert von Commodore und mit Werbung für den Amiga 500 auf dem Plattencover als “16 Bit” unterwegs.

Jedenfalls war die Musik im Schützenhaus immer Charts-Mainstream. Und damit Anfang der 90er natürlich Eurodance bis zum Abwinken. Irgendwann kann man sich nicht mehr dagegen wehren und lernt die Harmonien und den Beat zu schätzen. Und so kommen dann Playlisten wie diese zustande.

  • BG The Prince of Rap – The Colour Of My Dreams
  • Pharao – There Is A Star
  • 2 Unlimited – Tribal Dance
  • Snap – Rhythm Is A Dancer
  • Culture Beat – Mr. Vain
  • Captain Hollywood Project – Only With You
  • Corona – The Rhythm Of The Night
  • Masterboy – Feel The Heat Of The Night
  • 2 Unlimited – No Limit
  • Double You – Please Don’t Go
  • Dr. Alban – Sing Hallelujah
  • Culture Beat – Anything
  • Haddaway – What Is Love
  • Ice MC – It’s A Rainy Day
  • Twenty 4 Seven – Slave To The Music
  • Jam & Spoon – Right In The Night
  • La Bouche – Be My Lover
  • Love Message – Love Message
  • Masterboy – Is This The Love
  • Captain Hollywood Project – More And More
  • Maxx – No More
  • MC Sar & The Real McCoy – Another Night
  • Dr. Alban – It’s My Life
  • Mr. President – Up’n’away
  • Pharao – I Show You Secrets
  • Prince Ital Joe feat. Marky Mark – United
  • Playahitti – The Summer Is Magic
  • Snap – Exterminate
  • Twenty 4 Seven – Is It Love
  • Cappella – U Got 2 Let The Music
  • U96 – Love Religion
  • Urban Cookie Collection – The Key, The Secret
  • Ice MC – Think About The Way

Bisher erschienen in der Reihe “Playlists”:

Urlaubszeit ist Musik- und Playlistenzeit. Egal ob im Flieger oder auf der Sonnenterrasse, anständige Musik ist gefragt. Wenn die Auswahl riesig ist, versucht man die Perlen zu extrahieren. Da auf den offiziellen Best-Of-Compilations die Auswahl meist nur partiell meinem Geschmack entspricht, ist Handarbeit gefragt.

Und damit beginnt meine Serie von “Best of”-Playlisten. Als erstes widme ich mich dem guten alten Onkel Fish alias Derek William Dick, bekannt geworden als Sänger der Progrock-Formation Marillion, später dann (bis heute) auf Solopfaden wandelnd. Die heutige Playlist enthält ausschließlich Songs aus seiner Solozeit, eine bunte Mischung aus alten und neu(er)en Titeln.

Wahre Fish-Experten erkennen aus der Songauswahl auch mein Lieblingsalbum.

  • Vigil
  • Arc Of The Curve
  • Brother 52
  • Clock Moves Sideways
  • Internal Exile
  • Dark Star
  • A Gentleman’s Excuse Me
  • Lady Let It Lie
  • Mission Statement
  • Fortunes Of War
  • The Perception Of Johnny Punter
  • Rites Of Passage
  • Credo
  • Goldfish & Clowns
  • Incomplete
  • Just Good Friends
  • Raw Meat
  • State Of Mind
  • What Colour Is God?
  • Family Business
  • Zoe 25
  • Sunsets On Empire
  • Shadowplay
  • Plague of Ghosts – (V) Raingods Dancing
  • Plague of Ghosts – (VI) Wake-Up Call
  • Lucky
  • The Company

Bisher erschienen in der Reihe “Playlists”:

Vor meinem Urlaub habe ich meinen altehrwürdigen “Kindle Keyboard 3G” durch einen neuen “Kindle Paperwhite 3G” ersetzt. Da der Haupteinsatzzweck meines Kindles immer war, Tageszeitungs-Abos nachts auf der Hotelzimmerterrasse zu lesen, schien mir ein Update auf einen Kindle mit Hintergrundbeleuchtung angemessen – die funzelige ausziehbare LED in der alten Kindle-Hülle hat einfach nie für eine gleichmäßige augenschonende Ausleuchtung sorgen können.

Und so prüfe ich seit einigen Tagen den neuen Kindle auf Herz und Nieren mittels WELT, F.A.Z. und NZZ. Mit der Qualität des Kindle bin ich sehr zufrieden, inhaltlich hingegen offenbaren die führenden Tageszeitungen deutliche Schwächen – das soll aber Thema eines anderen Artikels sein.

Ein interessanter Fakt am Rande: alle Kindle-Zeitungs-Abos beginnen bei erstmaliger Bestellung mit einer kostenlosen 14-tägigen Probephase. Kündigt man aber das Abo und schließt es später erneut ab, hat man aber natürlich nicht erneut ein Anrecht auf 14 kostenlose Tage. Aber: offenbar erneuert sich das Recht auf das Probe-Abo automatisch, wenn man einen neuen Kindle gekauft hat – so war es jedenfalls bei mir. Damit ist der neue Kindle doch deutlich preiswerter geworden als gedacht.