Der Totengräber des Humors – egal ob feine Satire oder feister Schenkelklopfer – ist zweifellos die “Political Correctness”, Geschmacksrichtung “Pädagogischer Zeigefinger”. Und leider leidet der Film “Er ist wieder da” ganz gewaltig drunter. Die Macher scheinen eine Heidenangst vor ihrer eigenen Courage gehabt zu haben, denn regelmäßig schlägt diese an Selbstkasteiung grenzende PC-Bremse zu. Geradezu mit dem Holzhammer wird das Publikum regelmäßig daran erinnert, dass diese Nazis (die folgenden fünf Worte bitte sich geistig im weinerlichen Claudia-Roth-Stil vorstellen) wirklich ganz ganz böse waren.

Versaut den ganzen Film. Aber vielleicht war die Buchvorlage auch schon so? Die Motivation, das zu verifizieren, ist nach Rezeption (ich wollte bewusst das Wort “Genuss” vermeiden) des Films ganz weit unten.

Ein neuer Bond-Film ist wirklich immer ein Ereignis (neudeutsch: Event). Man fiebert darauf hin. Man lässt die endlose Vorberichterstattung über sich ergehen. Man freut sich auf neue Einfälle von Q und seinen Mannen. Man ist gespannt auf die Fortentwicklung der Reihe.

Trotz hoher Erwartungen wurde ich diesmal nicht enttäuscht. Gut gemachte Action, eine einigermaßen schlüssige Anknüpfung bezüglich S.P.E.C.T.R.E. und Blofeld (und es empfiehlt sich wirklich, dieses Chaos – auch verursacht durch merkwürdige deutsche Übersetzungen – mal in der Wikipedia im Zusammenhang über alle Filme nachzulesen), und Daniel Craig entwickelt sich langsam zu meinem Lieblings-Bond. Nach Skyfall hatte ich da noch gewisse Restzweifel.

Schon haben wir 2016, und ich habe noch nicht das Filmjahr 2015 abschließend besprochen. Dann will ich mal etwas Gas geben, den Anfang der Jahresanfangsbesprechung der Jahresendfilme macht “Der Marsianer”.

Gute Science Fiction ist rar. Besonders rar, wenn man auch noch einen etwas positiven Ausblick auf die Zukunft haben will.

Nun erzählt “Der Marsianer” nicht gerade vom großen Hurra der Besiedelung des Mars. Es werden vielmehr die Probleme, die uns in einer solch lebensfeindlichen Umgebung erwarten, sehr plastisch zu einer Gesamtgeschichte verwoben. Das holt einen doch ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, falls man in naher Zukunft schon mit der Besiedelung anderer Planeten gerechnet hat.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein optimistischer Film. Der nebenbei auch mit großartigen Bildern operiert. Und Matt Damon spielt ziemlich überzeugend. Obwohl ziemlich lang (144min), ist der Film zu keiner Zeit langweilig oder -atmig. Zweifellos ein Lichtblick im Schaffenswerk von Ridley Scott. Also: anschauen.