Der Filmtitel ist Programm – „Alle Jahre wieder“ trifft es sehr gut, und so ging es auch dieses Jahr wieder in den unvermeidlichen Weihnachtsfilm.

Leider war es einer der schlechteren – ich hatte das Gefühl, alle potenziellen Weihnachtsfeierlichkeitsprobleme wurden zusammengerührt und überspitzt bis überzogen in die Story eingearbeitet. Dazu Diane Keaton („Family Stone“ halte ich für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten), die mich noch in jedem Film genervt hat und in dieser Eigenschaft maximal noch von Glenn Close übertroffen wird. Vielleicht auch noch von Goldie Hawn. Und von Meryl Streep.

Nun denn. Im Moment läuft sowieso überall nur Star Wars, die Wahrscheinlichkeit, dass sich noch jemand in diesen Film verirrt dürfte sehr klein sein.

Ich bin ein Fan von Filmen mit (interessantem) historischem Hintergrund. Gute Beispiele dafür sind „Thirteen Days“ oder „Der Krieg des Charlie Wilson“. Vor allem die Zeit des Kalten Krieges war hochspannend und bietet reichlich Stoff von Action bis Drama.

Spielberg und Hanks – was kann das schiefgehen? Profis bei der Arbeit. Straff erzählt, viel historischer Bezug, man fühlt sich wirklich in die 60er zurückversetzt. Das Nebeneinander von DDR und Sowjets in Ostdeutschland ist großartig in Szene gesetzt, auch dank Sebastian Koch als Rechtsanwalt Vogel.

Leute, die den historischen Hintergrund nicht zu schätzen wissen, fanden den Film eher durchwachsen wie ich hörte.

Eine wirklich müde Fortsetzung. Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, ist überhaupt nicht mitreißend und überwiegend eintönig. Zur allgemein nervenden Miesepetrigkeit der Dystopien im Jugendbuchgenre verweise ich auf meine Zeilen zu Maze Runner 2.

Die grobe Handlungsabfolge von Mockingjay 2 war schon aus dem Trailer ersichtlich, was der Spannung auch nicht gerade dienlich ist. Und war es je ein gutes Zeichen, wenn die Handlung eines Films in 90 Sekunden erzählt werden kann? Ich habe die Trilogie nicht gelesen, aber dieser Film macht keinen Appetit drauf. Aber vielleicht ist es auch nur das Problem, dass eben das letzte Buch auf zwei Filme aufgeteilt wurde – diese Unsitte hat ja auch schon den letzten Harry Potter ruiniert. Oder man denke an den unschuldigen Hobbit – ein kleines schmales Buch aufgebläht auf drei 3-Stunden-Langweiler, gegen die „Der mit dem Wolf tanzt“ wie ein rasant geschnittenes Musikvideo wirkt.

Der Totengräber des Humors – egal ob feine Satire oder feister Schenkelklopfer – ist zweifellos die „Political Correctness“, Geschmacksrichtung „Pädagogischer Zeigefinger“. Und leider leidet der Film „Er ist wieder da“ ganz gewaltig drunter. Die Macher scheinen eine Heidenangst vor ihrer eigenen Courage gehabt zu haben, denn regelmäßig schlägt diese an Selbstkasteiung grenzende PC-Bremse zu. Geradezu mit dem Holzhammer wird das Publikum regelmäßig daran erinnert, dass diese Nazis (die folgenden fünf Worte bitte sich geistig im weinerlichen Claudia-Roth-Stil vorstellen) wirklich ganz ganz böse waren.

Versaut den ganzen Film. Aber vielleicht war die Buchvorlage auch schon so? Die Motivation, das zu verifizieren, ist nach Rezeption (ich wollte bewusst das Wort „Genuss“ vermeiden) des Films ganz weit unten.

Ein neuer Bond-Film ist wirklich immer ein Ereignis (neudeutsch: Event). Man fiebert darauf hin. Man lässt die endlose Vorberichterstattung über sich ergehen. Man freut sich auf neue Einfälle von Q und seinen Mannen. Man ist gespannt auf die Fortentwicklung der Reihe.

Trotz hoher Erwartungen wurde ich diesmal nicht enttäuscht. Gut gemachte Action, eine einigermaßen schlüssige Anknüpfung bezüglich S.P.E.C.T.R.E. und Blofeld (und es empfiehlt sich wirklich, dieses Chaos – auch verursacht durch merkwürdige deutsche Übersetzungen – mal in der Wikipedia im Zusammenhang über alle Filme nachzulesen), und Daniel Craig entwickelt sich langsam zu meinem Lieblings-Bond. Nach Skyfall hatte ich da noch gewisse Restzweifel.

Schon haben wir 2016, und ich habe noch nicht das Filmjahr 2015 abschließend besprochen. Dann will ich mal etwas Gas geben, den Anfang der Jahresanfangsbesprechung der Jahresendfilme macht „Der Marsianer“.

Gute Science Fiction ist rar. Besonders rar, wenn man auch noch einen etwas positiven Ausblick auf die Zukunft haben will.

Nun erzählt „Der Marsianer“ nicht gerade vom großen Hurra der Besiedelung des Mars. Es werden vielmehr die Probleme, die uns in einer solch lebensfeindlichen Umgebung erwarten, sehr plastisch zu einer Gesamtgeschichte verwoben. Das holt einen doch ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, falls man in naher Zukunft schon mit der Besiedelung anderer Planeten gerechnet hat.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein optimistischer Film. Der nebenbei auch mit großartigen Bildern operiert. Und Matt Damon spielt ziemlich überzeugend. Obwohl ziemlich lang (144min), ist der Film zu keiner Zeit langweilig oder -atmig. Zweifellos ein Lichtblick im Schaffenswerk von Ridley Scott. Also: anschauen.

Bevor die Erinnerung vollständig verblasst, noch ein paar Worte zum neuesten Vin-Diesel-Film.

Ich bin sehr zwiegespalten bezüglich des filmischen Schaffenswerks von Vin Diesel. Am Überzeugendsten fand ich ihn in „xXx – Triple X“, da hatte man das Gefühl, dass die Drehbuchschreiber allesamt ein Bild von Vin Diesel auf dem Schreibtisch hatten, als das Drehbuch entstand. Danach natürlich die „The Fast and the Furious“-Reihe – man erinnere sich an die Teile ohne Vin Diesel, das hätte die Reihe fast getötet. Die Riddick-Filme finde ich grauenvoll. Was aber letztlich nicht an Vin Diesel liegt.

Nun also „The Last Witch Hunter“. Thematisch eher nicht so meins. Aber die Action ist ganz in Ordnung und die Story nicht allzu abgedreht. Michael Caine macht seine Sache auch ganz gut, und gefühlt hat er derartige Rollen schon tausendmal gespielt. Also: kann man anschauen, muss man aber nicht.

Es war wieder Animationsfilmzeit. Damit auch leider 3D-Zeit, aber bei knapp 90min Laufzeit war das erträglich. Den ersten Teil hatte ich noch in bester Erinnerung, weil kurz zuvor auf Blu-Ray geschaut – hauptsächlich um mal wieder die Qualitäten von Josefine Preuß als Synchronsprecherin zu genießen.

Natürlich ist die grobe Story von Teil 2 in dieser oder leicht veränderter Variante schon hundert Mal erzählt worden. Aber es ist die Liebe zum Detail, es sind die kleinen Gags am Rande, die „Hotel Transsilvanien 2“ zu einem guten Animationsfilm machen. Und auch diesmal sind die Synchronsprecher die besondere Würze, insbesondere Dieter Hallervorden als Vlad.

Bestimmt ist der Film noch lustiger, wenn man ihn lange genug nach dem Trailer anschaut und man die Gags schon wieder vergessen hat.

Genial (und nicht in der Vorschau): der Bluetooth-Gag. In einer Liga mit „Big Bang Theory“.

Mit gemischten Gefühlen ging es in „Sicario“. Von der Story her drohte eine Neuauflage von „Traffic – Die Macht des Kartells“, der aus nach wie vor ungeklärten Gründen 4 Oscars bekam.

Aber es gab eine positive Überraschung. Sehr überzeugende Darsteller (vor allem Emily Blunt und Benicio Del Toro), solide Story. Einziger Wermutstropfen: man hätte die Story sicher etwas straffer erzählen können, 121min ist doch unnötig lang. Für fast jeden Film.

Trilogien sind ja generell in Mode. Der Herr der Ringe. Die Tribute von Panem. Die Bestimmung. Twilight. Auch die Verfilmung von Jugendliteratur scheint ein aktueller Trend zu sein. Und wenn es nicht genügend Bücher zur Verfilmung gibt, macht man halt zwei bis drei Teile aus einem Buch. Dann stellt sich oft Langeweile ein.

Aber auch die 1:1-Beziehung von Buch und Film hat im vorliegenden Fall leider nix geholfen. Diese Dystopie-Endzeit-Scheiße ist einfach unerträglich. Dazu noch vorhersehbar und damit langweilig. Hatte ich schon „unglaubwürdig“ gesagt? Und „nervig“?

Irgendwie hat mich der Film entfernt an „Die Insel“ erinnert – nur halt ohne gute Schauspieler.

Ich fürchte, aufgrund der demokratischen Natur unserer Filmauswahl werde ich auch im dritten Teil landen, der vermutlich „Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ heißen wird. Klingt nach demselben schalen Wein in einem neuen Schlauch.