Die Verfilmung des Buches von Richard Yancey ist irgendwie eine merkwürdige, krude Mischung aus Filmen wie „Die Bestimmung“ und „Die Tribute von Panem“ auf der einen Seite und „World Invasion: Battle Los Angeles“ und „District 9“. Filme, die ich allesamt nicht als Hits abgespeichert habe.

Unnötig zu sagen, dass „Die 5. Welle“ auch keinen Ehrenplatz in meiner persönlichen Kinohistorie bekommt. Eher öde, müde schauspielerische Leistungen, mal wieder ein paar Jugendliche gegen den Rest der Welt (immerhin – an den Minusbenchmark dieses Genres, „Die Rote Flut“, kommt man nicht mal annähernd hin), und am Ende bleiben so viele Fragen offen, dass das nicht mal mehr als Cliffhanger für eine uns hoffentlich erspart bleibende Fortsetzung (die Buchvorlage, „Das unendliche Meer“, gibt es schon…) dienen kann – denn wer würde sich in einem Jahr noch an derart viele zu klärende große und kleine Details erinnern?

Immerhin erfreut der Film mit einer verhältnismäßig cleveren Wendung, so dass ihm die Wertung „Vollflop“ erspart bleibt.

Es wird mal wieder Zeit, die aufgelaufenen Rückstände des laufenden Kinojahrs abzuarbeiten, bevor mir auch noch die letzten Erinnerungen und Details abhanden kommen.

Point Break ist einer jener Filme, die sich bei mir nicht tief in die Erinnerung eingraben. Dahinplätschernd, teilweise vorhersehbar, ab und zu ins eher unrealistische abgleitend, diverse Male mit schlecht aussehenden Special Effects ausgestattet, aber auch wieder großartige Panoramaaufnahmen der Natur.

Wie ich der Wikipedia entnehme, ist der Film ein Remake von „Gefährliche Brandung“ (Keanu Reeves, Patrick Swayze), den ich bestimmt irgendwo auf VHS archiviert habe, ohne in jemals angeschaut zu haben. Das bereue ich im Moment überhaupt nicht.

Der Trailer hat mich nicht wirklich begeistert. Sah nach Comic-Klamauk aus, bemüht witzig, dazu reichlich Blut. Aber hier haben wir einen der seltenen Fälle, wo der Film um Welten besser als der Trailer ist. Wahnsinnig viel besser. Extrem viel besser. Brutal viel besser.

Die Szenen aus dem Trailer sind das unlustigste am gesamten Film. Und man versucht sich nicht an lästiger moralinsaurer Story (das hat Baymax ruiniert – da war der Trailer großartig und der Film dann so-la-la), sondern inszeniert einfach ein kurzweiliges Gemetzel inklusive großartiger, selbstironischer X-Men-Einsprengsel. Dazu die running gags rund um den Taxifahrer. Ich bin immer noch begeistert. Comedytechnisch auf einem Niveau von „Guardians of the Galaxy“. Und das ist ein wirklich großes Lob.

Keine Ahnung, wie die Deadpool-Comics so sind. Aber die Drehbuchschreiber von Marvel scheinen aus allem Gold machen zu können. Aber deren größte Prüfung steht noch bevor: ist es auch nach fünf Vollflops möglich, einen gescheiten Spider-Man zu drehen?

Der Trailer zum nächsten Captain America sah übrigens sehr vielversprechend aus.

Ist schon eine Weile her. Ich erinnere mich an wenig Details – Romantic Comedy gewinnt unsere Abstimmungen meist dann, wenn es entweder keinen klaren anderen Favoriten gibt (aka „der kleinste gemeinsame Nenner“), oder sonst nur Schrott kommt. Diesmal war letzteres der Fall.

Im Gedächtnis geblieben ist letztlich nur der Spruch eines Lufthansa-Piloten: „Kranich oder garnich“. Der Rest war routiniert gemacht, aber begrenzt originell. Max Giermann beispielsweise ist ein begnadeter Parodist, aber als Schauspieler…ich weiß nicht. Immerhin erinnert uns der Titel daran, dass im Deutschen die Groß-/Kleinschreibung durchaus relevante Kontextinformationen liefert. Siehe auch „wir haben liebe genossen“.

Die Auswertung der unbestechlichen Statistik-Bewertungs-Datenbank unserer Kino-Abstimmungssoftware CinePoll hat folgende Kinofilm-Top-Ten für das abgelaufene Jahr 2015 ergeben:

  1. Mission Impossible: Rogue Nation
  2. Ant-Man
  3. James Bond 007 – Spectre
  4. Focus
  5. Terminator: Genisys
  6. John Wick
  7. Ted 2
  8. Avengers 2
  9. Hotel Transsilvanien 2
  10. Der Marsianer – Rettet Mark Watney

Alles in allem ein recht gutes Kinojahr mit einer Durchschnittsnote von 2,56. 2006 war mit einer Durchschnittsnote von 3,35 bisher das schlechteste Kinojahr seit Beginn der EDV-gestützten Aufzeichnung (der zufällig auch 2006 war). Wer sich nicht mehr an Filme aus 2006 erinnert: das Jahr begann mit dem Dreifach-Tiefschlag „Domino“, „Family Stone“ und „Match Point“ – noch heute der Benchmark für „Kinojahr-Fehlstart“. Dann auch noch übers Jahr „The Dark“, „Born to Fight“ und „Wicker Man“, drei Kandidaten für die Kino-Flop-10 aller Zeiten. Man hatte einiges zu erdulden in 2006.

Ich bin kein ausgewiesener Tarantino-Fan. Pulp Fiction ist großartig, klar – bis heute sind legendäre Filmzitate daraus im Gedächtnis. Ich sach‘ nur „Quarterpounder with Cheese“. Kill Bill war nicht schlecht, aber völlig unnötig aufgeblasen auf zwei Teile, die jeder für sich schon zu lang war. Inglorious Basterds und Django Unchained waren eigentlich nur wegen Christoph Waltz sehenswert.

Nun also ein Western. 168 Minuten. Dazu eine 15-Minuten-Pause für Besucher mit schwacher Blase. Leider fühlt sich der Film auch genauso lange an wie sich 168 Minuten anhören. Da hätte man einen schönen Director’s Cut unter 120 Minuten draus machen können. Bis der Film anständig zur Sache kommt, ist schon eine Stunde vorbei. Darstellertechnisch sind Samuel L. Jackson und Kurt Russel absolut großartig, die Story kann da leider nicht mithalten und bietet eigentlich nur eine halbwegs innovative Wendung. Der Rest ist routiniert und gewohnt blutig inszeniert, also nicht schlecht, aber eben irgendwie unter den Erwartungen.

Der Tipp für alle Western-mit-Kurt-Russell-Freunde bleibt also bis auf weiteres Tombstone. Auch nicht gerade kurz – 130 Minuten – aber extrem kurzweilig.

Ich führe keine genaue Statistik, aber gefühlt scheinen Filme mit Leonardo DiCaprio überdurchschnittlich oft Überlängenfilme zu sein. Kurze Recherche: Titanic – 194min. Gangs of New York – 160min. Aviator – 163min. Departed – 152min. Blood Diamond – 143min. Django Unchained – 165min. The Wolf of Wall Street – 179min. Inception – 148min. Da hat mich mein Gefühl nicht getrogen.

Diesmal 156min. Und leider genauso langatmig, wie es die absolute Länge vermuten lässt. Praktisch den halben Film robbt Leo röchelnd kurz vor dem Ableben durch den verschneiten Wald. Es nervt nach kurzer Zeit. Zum Ende hin gewinnt der Film etwas an Fahrt, aber das entschädigt kaum noch. Zu durchsichtig ist auch die komplette Story.

Der Film wird also vermutlich ein paar der 12 Oscars gewinnen, für die er nominiert ist.

Western sind selten geworden. „Erbarmungslos“, „Brokeback Mountain“, dazu Crossovers wie „Cowboys and Aliens“, „A Million Ways to Die in the West“ und natürlich aus deutscher Sicht „Der Schuh des Manitu“.

Nun also der halbe Star-Wars-Episode 1-3-Cast (Natalie Portman und Ewen McGregor) im Western-Setup. Eher aber eine Art Emanzipationsdrama mit spärlichen Action-Einlagen. Portman, McGregor und der Rest des Casts sind wirklich überzeugend, aber das macht in Abwesenheit eines gescheiten Drehbuchs eben noch keinen guten Film.

Alles in allem nicht mein Fall. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Achtung: im Gegensatz zu den meisten anderen Filmkritiken in diesem Blog enthält die hier folgende leichte bis mittelschwere Spoiler. You have been warned.

Episode 7. Reboot ohne George Lucas, der uns mit Episode 1-3 ja doch eher enttäuscht hat. Und dann nochmal ganz gewaltig mit Episode 1 in 3D – diesen zwei Stunden Lebenszeit trauere ich bis heute hinterher. Dazu das völlig unnütze nachträgliche Rumgepfriemel an den Episoden 4-6. Und seien wir ehrlich: auch die Ewoks waren ja eher der Kategorie Fehlgriff zuzuordnen.

Im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden. Positiv formuliert: eine Menge Reminiszenzen an die alten Filme. Negativ formuliert: ein recht gut gemachtes Remake von Episode 4. Es fehlte halt das Innovative, die große Idee, das Überraschende. Und ein glaubwürdiger Bösewicht – wer auch immer diesen Schmalspur-Vader gecastet hat sollte sich nach einem neuen Job umsehen.

Noch ein Wort an die Kinobesucher mit ausgesucht schlechter Kinderstube: niemand will euer Gelaber hören. Insbesondere nicht während des Filmes. Das Verteilen von Nachos nebst zugehörigem Dip sowie Popcorn auf Teppich und Sitzen ist echt widerlich. Für euch wurde das Heimkino erfunden. Wer sich abseits der Zivilisation stellt, sollte seine schlechten Gewohnheiten einfach in den eigenen vier Wänden ausleben.

Ein Wortspiel im Filmtitel – man ist gewarnt. Und fragt sich instinktiv, wie wohl das englische Original heißt. „The Night Before“. Aha. Die Scherzkekse sitzen also in Deutschland.

Hauptdarsteller Seth Rogen läuft bei mir unter der Kategorie „Wundertüte“. Am einen (schlimmen) Ende „Das ist das Ende“, am anderen (genialen) Ende „The Green Hornet“. Und „Bad Neighbors“ irgendwo dazwischen. Und das ist das Stichwort: auch „Die highligen drei Könige“ ist irgendwo dazwischen. Teilweise lustig, teilweise albern, teilweise öde. Und beim Auftritt von Miley Cyrus merkt man plötzlich, dass man Nachholbedarf in Sachen Popkultur hat. Muss das Alter sein.