Nach längerer Pause mal wieder ein Pixar-Film. Zwangsweise in 3D – schade, denn außer beim Abspann gab es praktisch überhaupt keine erwähnenswerte 3D-Effekte im Film. Was ich nicht schlimm finde, aber die Brille auf der Nase sorgt eben für erheblichen Komfortverlust. Dazu kommt der für einen Schwaben viel schlimmere Geldverlust. Kosten ohne adäquate Gegenleistung – schlimme Sache.

Der Film ist nett gemacht, eher Kinderfilm als Erwachsenenfilm, hat ein paar sehr nette Ideen und fällt ansonsten nicht weiter negativ auf. Routiniert gemacht, aber weit weg von Pixar-Produktionen wie Monster-AG, Incredibles, Cars oder Findet Nemo. Oder gar meinem All-Time-Favourite Ratatouille.

Also, kann man anschauen oder auch nicht. Was hingegen eine absolute Katastrophe war, war der Vorfilm „Lava“. Wer erinnert sich nicht an die Klassiker wie „For The Birds“, „Mike’s New Car“ oder „Lifted“. Großartige Unterhaltung. „Lava“ hingegen war einfach nur grausam. Fürchterlich. Katastrophal. Nein, eigentlich kenne ich gar kein passendes Adjektiv. Ich war versucht, das Kino zu verlassen. Echt jetzt. Beim Vorfilm.

Beim nächsten (Vor-)Film wird es bestimmt wieder besser.

Diesmal also ein Boxer-Film. Lange auf der Auswahlliste, immer knapp gescheitert, diesmal aber – auch mangels Konkurrenz – die erste Wahl.

Ich bin kein Experte für Boxfilme – klar, die Rocky-Serie, aber sonst kommt mir spontan nur „Real Steel“ in den Kopf, was ja nun höchstens im weitesten Sinne zum Genre gehört. Gut, „Million Dollar Baby“, aber mit Frauenboxen ist es ja wie mit Frauentennis und Frauenfußball – es ist ein ganz anderer Sport als richtiges Boxen. „Southpaw“ folgt dem klassischen Spannungsbogen – erfolgreicher Boxer erleidet einen Schicksalsschlag, stürzt komplett ab und arbeitet sich langsam wieder aus der Gosse heraus. In diesem Falle ist „klassich“ sehr positiv belegt. Im Sinne von „besser als routiniert“.

Ich fand Jake Gyllenhaal als Darsteller sehr überzeugend. Wie ich von verschiedener Seite gehört habe, taten sich Kinogänger, die Brokeback Mountain gesehen haben, da deutlich schwerer.

Southpaw (die „Südpfote“) steht übrigens für einen Rechtsausleger. Dieses Faktum muss man sich unbedingt merken – vielleicht sitzt man ja mal bei „Wer wird Millionär“ auf dem Stuhl.

Ab und an besuche ich den Media Markt um die Ecke, um einen Blick in die FSK18-Abteilung zu werfen. Es ist in Deutschland ja ein echtes Drama, FSK18-Filme auf normalem Weg (also per Bestellung im Internet) zu ordern – aber das wäre eher ein Thema für den Politik-Blog.

Jedenfalls fiel mir vor einiger Zeit so der Film „Sabotage“ ins Auge – mit Arnold Schwarzenegger, von 2014. Ich hätte schwören können, dass dieser Film niemals in einem Kino meiner Nähe gelaufen ist – ein Blick in die Cinepoll-Historie hat mich allerdings eines Besseren belehrt. Am 15.4.2014 haben drei Schwarzenegger- und Action-Film-Fans „Sabotage“ nicht auf den ersten Platz gewählt. Zu unserer Entlastung: die Wahl fiel auf Captain America 2.

Aber wenn nicht im Kino, dann eben im Heimkino. Besserer Ton, ähnlich großes Bild, keine nervigen Menschen. Und auch bei diesem Film liegt die IMDb-Bewertung von derzeit 5,7 komplett falsch. Großartige Action mit leichtem Hang zur Gewaltverherrlichung, wendungsreicher Plot, Arnie in großer Form (weniger körperlich – das Alter zeichnet auch den Terminator – mehr schauspielerisch). Wer den Film wie ich damals im Kino verpasst hat – Blu-Ray kaufen (FSK18-Version ist Pflicht) und genießen. Das Extra-Material, namentlich das „alternative Ende“ – sollte man sich sparen, ist dem vorherigen Filmgenuss durchaus abträglich.

Noch ein Reboot. Diesmal ohne Comic-Hintergrund, was schon als Besonderheit gelten kann. Der originale „Transporter“ gehört zu meinen Lieblingsfilmen und hat damals Jason Statham auf das Radar der Freunde des gepflegten Action-Films gebracht. Weitere Statham-Klassiker aus meiner Sicht sind „Transporter 2“, „The Mechanic“, „Safe – Todsicher“, „Bank Job“ und die „Expendables“-Reihe. Und natürlich „The Italian Job“, aber da war er ja eher Nebendarsteller.

„Transporter 3“ fand ich eher schwach. Mit „Transporter Refuled“ war ich hingegen recht glücklich, aber man ertappt sich regelmäßig bei der Frage, ob der Film mit Statham in der Hauptrolle nicht noch deutlich besser gewesen wäre. Denn der Plot war gut, die Action überzeugend, aber mit dem neuen Hauptdarsteller bin ich einfach nicht warm geworden. Was den Film nicht zu einem schlechten Film macht – aber eben nur zu einem guten und keinem sehr guten.

Ich weiß nicht, warum Ed Skrein in der Darstellung des Frank Martin immer nur bemüht cool, nie aber echt cool wirkt. Aber vermutlich ist es nicht fair, an der Coolness-Skala eines Jason Statham gemessen zu werden. Man erinnere sich nur an die Boot-Szene in „The Mechanic“. Niemand kann so cool auf einem Boot stehen wie Jason Statham.

Schlechte Reviews hat er bekommen, der neue „Hitman“. Und die Bewertung von derzeit 5,9 auf IMDb spricht eine deutliche Sprache.

Vielleicht ist es schon ein Anflug an Altersmilde, aber ich fand den Film nicht schlecht. Gute Action, gute darstellerische Leistung, keine peinlichen Dinge (seien es Story-Bloopers oder grauslige Special Effects) die zur Abwertung führen könnten. Etwas gestört hat mich nur, dass mich das „Syndicate“ spontan an die „Umbrella Corporation“ aus Resident Evil erinnert hat.

Wird Zeit, den ersten Teil nochmal anzuschauen. In meinem Gedächtnis mischt sich die Erinnerung an Hitman mit dem fast zeitgleich im Kino gelaufenen Shoot’em Up. Das sorgt dann beim erneuten Anschauen oft für Aha-Effekte.

Reboots sind so eine Sache. Als positives Beispiel fällt mir spontan nur „Batman Begins“ ein. Man erinnere sich an den gruseligen „Spider-Man“ und die diversen „Superman“-Versuche.

Besonders schwierig, falls die ursprünglichen Filme nicht so besonders prall waren. Wie zum Beispiel im vorliegenden Fall. Die zwei früheren „Fantastic Four“-Filme waren ja nur dank Jessica Alba einigermaßen erträglich (siehe auch: „Into The Blue“).

Der neue „Fantastic Four“ legt nun die Latte für zukünftige Reboots besonders niedrig. Farblose Darsteller, üble Story, allein die Special Effects fallen nicht besonders negativ auf. Pluspunkt: nicht in 3D. Vielleicht bin ich aber auch voreingenommen – schon zu meiner recht kurzen Comic-Zeit in den 80ern fand ich die Fantastic-Four-Geschichten in den Spiderman-Comics (die damals noch „Die Spinne“ heißen durften) immer besonders dürftig.

Der nächste Kandidat ist „Batman gegen Superman“. Man darf gespannt sein. Wobei der ja offiziell eine Fortsetzung von „Man of Steel“ werden soll.

Ich bin kein ausgewiesener Guy-Ritchie-Fan. Und ich habe die zugrundeliegende Fernsehserie „Solo für O.N.C.E.L.“ nie gesehen. Der Comic „Napoleon Solo“ ist mir völlig unbekannt. Auch zu den 60ern, in denen der Film spielt (bevor ich den Wikipedia-Eintrag gelesen hatte, hätte ich den Film eher in den 70ern verortet), habe ich keine echte Beziehung. Trotzdem fand ich den Film sehr cool. Eine gelungene Mischung aus Action und Komödie, die damalige Spannung des kalten Krieges gut eingefangen, dazu noch gute Darsteller.

Es gibt eine längere Szene im Film, die Chancen hat, legendär zu werden. Ich will nicht spoilern, wer den Film anschaut, weiß sofort, welche gemeint ist.

Ist schon ein Weilchen her, seit ich diesen Film in Kino genießen durfte, den fünften Teil der „Mission: Impossible“-Reihe. 5 Teile sind für eine Filmreihe schon sehr respektabel. Ungewöhnlich auch der lange Zeitraum – der erste Teil ist immerhin von 1996. Und nicht mal Tom Cruise wird mit der Zeit jünger.

Der Vorteil eines entspannten Zeitplans – ein Film alle 4-6 Jahre – scheint zu sein, dass die Drehbücher weniger verzwungen sind. Ich habe jedenfalls sehr gute Erinnerungen an die ersten vier Teile.

Und Teil 5 hat Gott sei Dank keine Ausnahme gemacht. Wie immer darf man über den Plot im Detail nicht genauer nachdenke, stringente Logik ist seine Stärke nicht. Man muss es eben als Popcorn-Kino akzeptieren – und genießen. Die Auflösung am Schluss finde ich großartig, und die Profis aus Hollywood haben damit natürlich direkt einen Anknüpfungspunkt an eine mögliche weitere Fortsetzung geschaffen.

Viele Trailer hat man gesehen von „Ant-Man“. Oder genauer gesagt: einen, aber den dafür oft. Während ich bei „Guardians of the Galaxy“ schon die Trailer irgendwie cool fand und daher schon mit gewissen Erwartungen in den Film gegangen bin, war das bei „Ant-Man“ anders. Gemessen an anderen Werken der Marvel-Studios war das doch eher sparsam und deutete tendenziell auf einen Flop hin.

Aber: die Marvel-Jungs sind halt Profis. Und so wird der Film nach etwas schleppendem Beginn eine gelungene Mischung aus Action und Komödie. Paul Rudd und Michael Douglas verkörpern ihre Charaktere wirklich meisterhaft. Und das Gott sei Dank in unserem Falle in 2D.

Wie immer bei Filmen aus dem Marvel-Universum gilt: am Ende sitzenbleiben. Bis ganz zum Ende.

Der fünfte Teil der Terminator-Reihe mit dem offiziellen Untertitel „Genisys“ beglückt uns nun mit seiner Anwesenheit. Als Fan der Reihe war ich natürlich drin. Das wichtigste zuerst: ein großartiger Action-Film (aka „Äääkschn-Fuim“ auf arnoldisch), Terminator hin oder her.

Ich mochte den ersten Teil nie besonders. Zu hölzern gespielt (und zwar nicht von Schwarzenegger – dort war es ja gewollt!), insgesamt zu amateurhaft. Die Teile 2, 3 und sogar 4 (der aus mir unverständlichen Gründen einen schlechten Ruf hat) hingegen halte ich für sehr gut bis brillant. Auch, weil der Humor nicht zu kurz kommt, und meines Erachtens jedem Action-Film ein angemessenes Maß an Selbstironie gut tut.

Teil 5 übertrifft nun seine Vorgänger in praktisch allen relevanten Bereichen. Klar, die Story war ja schon immer wieder ein Aufguss der Vorgänger, dank der Zeitreisemöglichkeit sind ja quasi beliebige Brüche möglich, und das wird weidlich ausgenutzt. Aber es gibt immer wieder Referenzen zu den alten Filmen, immer wieder einen Seitenhieb, eine Anspielung, und dazwischen jede Menge Action. Und überraschend: Arnie spielt großartig. Wirklich. Ein echter Schauspieler. Hat er wahrscheinlich als Politiker gelernt.